Autismus ist eine sehr stark beeinträchtigende, tiegreifende Entwicklungsstörung mit einem vielfältigen Erscheinungsbild, in deren Zentrum eine schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörung steht, welche die Kinder und Erwachsenen unfähig macht, zu anderen Personen – selbst zu den eigenen Eltern – ein normales emotionales Verhältnis herzustellen. Ungefähr 6-7 pro 1000 Menschen sind davon betroffen, Jungen 3-4 mal häufiger als Mädchen.
Die Ursachen des Autismus sind bis heute trotz 50jähriger Forschungsarbeit nicht vollständig geklärt. Bei der Entstehung spielen mit Sicherheit mehrere Faktoren eine Rolle. Genetische Einflüsse und wahrscheinlich auch biologische Abläufe (vor, während und nach der Geburt) können die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und die autistische Störung auslösen. Autismus entsteht nicht durch familiäre Konflikte und Erziehungsfehler.
Zu den Symptomen des Autismus, wie sie erstmals von dem Kinderpsychiater Leo Kanner (1943) und dem Pädiater Hans Asperger (1944) beschrieben wurden, zählen u.a.:
- Qualitative Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Beziehungen, abstrakter Umgang mit Personen, Dingen und Ereignissen.
- Charakteristische Störungen der Sprache, die von völligem Fehlen der aktiven Sprache und des Sprachverständnisses bis zu gut entwickelten, aber in mancher Hinsicht abnormer Sprache reicht.
- Zwanghaftes Bestehen auf Gleicherhaltung der dinglichen Umwelt, Äußerung von Panik und Angst bei Veränderungen sowie mannigfaltige Stereotypien.
Typische Verhaltensweisen:
- Vermeiden von Blick- und Körperkontakt
- Starres Festhalten an Gewohnheiten und Fixierung auf spezielle Themen
- Gestörter Schlaf- und Wachrhythmus
- Bizarre Bewegungen und häufige Stereotypien (Drehen von Gegenständen, Wedeln, Klopfen, Kratzen ect.)
- Wirken wie taub, keine oder auffällige Sprache / Echolalie
- Keine Angst vor realen Gefahren, geringe Reaktion bei Schmerz- und Kältereizen
- Unangemessenes Lachen und Kichern
- Zeigen von Wünschen durch Hinführen
- Kein kreatives Spiel und kein Spielen mit anderen Kindern
Eine Vielfalt von weiteren Informationen ist über das Internet abrufbar, die Homepage des Bundesverbandes: www.autismus.de
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